Bildung in Spanien

Bildung in Spanien

Das kulturelle Verschmelzen der europäischen Kernstaaten ist ebenfalls ein starker Antrieb für die Vereinheitlichung bildungsspezifischer Standards. Aus diesem Grund riefen die europäische Union sowie auch die OECD einige Initiativen ins Leben, welche die Bildungssituation der Mitgliedsstaaten vergleichbar machen und gegebenenfalls kompatibel gestalten. Spanien, welches laut inländischer Presse in den Pisa-Studien der Jahre 2003 und 2006 "katastrophal" abschnitt, bemüht sich ganz besonders um eine Angleichung an die Nachbarstaaten mit Vorbildcharakter.

Die zehnjährige Schulpflicht beginnt dabei mit der sogenannten Educación primaria, welche die Zielausrichtung hegt, innerhalb von 6 Jahren die essentiellen Lese-, Rechtschreibe- und Rechenfähigkeiten heraus zu bilden, die notwendig sind, um den weiteren Schulweg erfolgreich zu bestreiten. Nichtsdestotrotz ist es in der spanischen Gesellschaft beliebt, den Schüler in einem freiwilligen Vorschuljahr - der sogenannten Educación Infantil - auf den Schulbetrieb vorzubereiten. Mit der Absolvierung der Educación primaria wird der Schüler somit in die Sekundarstufe I übersandt, welche gemeinhin als ESO bezeichnet wird.

In dieser Stufe wird der Schüler vielseitig in seiner Allgemeinbildung gefördert und somit auf eine berufliche Ausbildung oder einen weitergehenden Unterricht vorbereitet. Eine Selektion geschieht in diesem Zyklus nur über die Wahl der Schule, welche privat oder staatlich sein kann. Die Trennung der Schüler erfolgt erst mit der Beendigung des zehnten Schuljahres, welches für Anwärter auf die allgemeine Hochschulreife fortführenden Unterricht vorsieht, wobei berufsorientierte Schüler in die sogenannte Formación profesional entlassen werden. Nach europäischem Standard erhält ein Schüler mit der Beendigung des sogenannten Bachillerato, der zweijährigen Qualifikationsphase, ein Anrecht darauf, eine Universität im europäischen Raum zu besuchen.

Das Studium in Spanien erfordert dabei das Bestehen eines generellen Universitätsexamens, welches, in Verbindung mit der Gesamtnote aus dem Bachillerato, das wesentliche Kriterium für einen erfolgreichen Hochschulzugang darstellt. Die Organisation des Studiums unterteilt sich, in Anlehnung an den Bologna-Prozess, in 3 Zyklen, welche dem Studierenden inkrementell zu einem Bachelor, einem Master oder einem Doktorgrad verhelfen können.